Versteckte Potenziale entdecken
Beim Thema Wohnflächenberechnung gibt es viele Details, die auf den ersten Blick unscheinbar wirken, jedoch entscheidend sein können, wenn es darum geht, den maximal möglichen Wohnraum zu nutzen. Häufig versteckt sich Fläche hinter bestimmten Bauteilen, die Sie möglicherweise bisher übersehen haben. Wir zeigen Ihnen, wo sich diese „Geheimverstecke“ befinden, und wie Sie sie bei der Wohnflächenberechnung korrekt berücksichtigen können.
Was zählt zur Wohnfläche?
Die Wohnflächenverordnung (WoFlV) und andere Normen legen fest, welche Flächen als Wohnfläche gelten und wie diese berechnet werden. Grundsätzlich zählen alle Räume, die beheizt, belüftet und dauerhaft bewohnbar sind, zur Wohnfläche. Doch auch in weniger offensichtlichen Bereichen kann zusätzliche Fläche verborgen sein. Hier einige Beispiele:
Fensternischen und Fenstertüren
Fensternischen, die mehr als 13 cm tief sind, können unter bestimmten Umständen zur Wohnfläche hinzugerechnet werden. Bei bodentiefen Fenstertüren, die Zugang zu Balkonen oder Terrassen bieten, ist ebenfalls Vorsicht geboten: Sie können Flächen schaffen, die unter bestimmten Bedingungen angerechnet werden können.Einbauschränke und Wandnischen
Ein fest eingebauter Wandschrank, der in die Gebäudestruktur integriert ist, gilt oft als Teil der Wohnfläche. Wandnischen, die als Regale oder Abstellflächen genutzt werden können, bieten ähnliche Vorteile.Dachschrägen
Unter Dachschrägen hängt die Anrechenbarkeit von der Raumhöhe ab. Flächen mit einer lichten Höhe von mindestens zwei Metern zählen vollständig zur Wohnfläche, während Flächen zwischen einem und zwei Metern zu 50 % angerechnet werden. Darunter liegende Flächen bleiben unberücksichtigt – können aber als Stauraum wertvoll sein.Kriechkeller und niedrige Räume
Ein Kriechkeller wird selten als Wohnfläche angerechnet, doch wenn die lichte Höhe erhöht wird und der Raum zugänglich ist, könnte er als Nutz- oder Wohnfläche klassifiziert werden. Solche Umbauten bieten oft verstecktes Potenzial.Treppen und Podeste
Treppenstufen und Podeste können ebenfalls zur Wohnfläche zählen, wenn sie in Wohnräume integriert sind. Entscheidend ist, ob die Treppe mehr als eine Etage miteinander verbindet und ob die Fläche darunter sinnvoll genutzt werden kann.Balkone, Terrassen und Loggien
Außenbereiche wie Balkone, Terrassen und Loggien können anteilig zur Wohnfläche gerechnet werden. Nach der Wohnflächenverordnung werden diese meist mit 25 % bis 50 % angerechnet, je nach Nutzbarkeit und Lage.
Warum ist die Berücksichtigung versteckter Flächen wichtig?
- Höherer Immobilienwert: Eine exakte Wohnflächenberechnung kann den Wert Ihrer Immobilie steigern, da jede zusätzliche Fläche potenziell den Verkaufspreis oder die Mietkosten erhöht.
- Planungsvorteile: Beim Ausbau oder Umbau eines Gebäudes bietet das Wissen über versteckte Flächen eine bessere Grundlage für die Planung.
- Kosteneffizienz: Räume, die bisher ungenutzt waren, können durch kleine Anpassungen wie Dämmung oder Belüftung schnell in wertvollen Wohnraum umgewandelt werden.
Tipps für die optimale Nutzung von versteckten Flächen
- Professionelle Wohnflächenberechnung: Beauftragen Sie einen Experten, um sicherzustellen, dass jede anrechenbare Fläche berücksichtigt wird.
- Umbau und Ausbau: Prüfen Sie, ob versteckte Flächen wie ungenutzte Nischen oder niedrige Decken durch bauliche Maßnahmen in Wohnfläche umgewandelt werden können.
- Dokumentation: Halten Sie alle Berechnungen und Änderungen schriftlich fest, um später Klarheit über die Wohnfläche zu haben – besonders bei Kauf- oder Mietverträgen.
Die Entdeckung von versteckten Flächen kann den Unterschied zwischen einer guten und einer großartigen Immobilie ausmachen. Mit den richtigen Maßnahmen lassen sich Wohnräume optimieren und wertvolle Quadratmeter gewinnen. Nutzen Sie die „Geheimverstecke“ Ihrer Immobilie und schöpfen Sie das volle Potenzial aus!
Haben Sie konkrete Fragen oder ein Projekt? Wir stehen Ihnen bei der Berechnung und Planung gerne zur Seite!